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العنوان
Kritik an der deutschen Nachkriegsgesellschaft am Beispiel von Heinrich Bölls Roman Ansichten Eines Clowns /
المؤلف
Khalaf, Ihab Mokhtar.
هيئة الاعداد
باحث / ايهاب مختار خلف عبدالحفيظ
مشرف / محمد أبوحطب خالد
مشرف / أيمن مبروك محمد
الموضوع
German literature.
تاريخ النشر
2015.
عدد الصفحات
89 p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2015
مكان الإجازة
جامعة المنيا - كلية الألسن - قسم اللغة الألمانية
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

In dieser Arbeit wird gezeigt, wie Heinrich Böll in seinem Roman dieGesellschaft der Bundesrepublik Deutschland unter verschiedenen Aspekten am Anfang der 60er Jahre betrachtet und analysiert hat.
Der Autor wählte die Figur eines Clowns als Hauptprotagonisten, um die Ansichten zu äußern. Bereits der Romantitel verrät die Subjektivität dieser Ansichten. Das Ziel dieser Arbeit ist die gesellschaftskritische Betrachtung des Romans und gliedert sich in vier Kapitel:
Das erste Kapitel wirft einen Blick auf den Autor und sein Leben. Es wird aufgezeigt, welch großen Einfluss die verschiedenen Lebenserfahrungen auf Bölls literarisches Schaffen gehabt haben. Auf die Details der Kriegsjahre wird ebenso eingegangen wie auf die zeitlichen Hintergründe, so dass diese Arbeit auch einen knappen geschichtlichen Bericht enthält. Dieses Kapitel beinhaltet auch eine Beschreibung des Autors Heinrich Böll als zeitgenössischen Gesellschaftskritiker.
Im zweiten Kapitel wird auf Inhalt, Personen, Ort, Zeit, Stil und Besonderheiten des Romans eingegangen. Auch die zeitgeschichtlichen Hintergründe bei Entstehung des Romans werden thematisiert.
Das dritte Kapitel behandelt die Kritikpunkte des Romans, die der Autor aufzeigte. Zunächst wird die Kritik am Katholizismus untersucht. Angriffspunkte sind die Verstrickung der katholischen Kirche in Politik und Wirtschaft sowie die Vernachlässigung ihrer eigentlichen Aufgaben: die Praktizierung von echter Nächstenliebe, Hilfe und Verbesserung der Lebensumstände von Menschen, denen es schlecht geht, aus dem Glauben heraus. Der Roman bescheinigt den Personen aus dem katholischen Kreis eine scheinheilige Moral, die lediglich an ihre persönlichen Interessen und Vorteile denken und danach ihr Handeln ausrichten. Auch die Moralvorstellungen der Katholiken hinsichtlich Liebe und Ehe wird hier untersucht und ihre Mitverantwortlichkeit für die Trennung des Clowns von Marie analysiert.
Es folgt als nächster Kritikpunkt die Rolle des Geldes und seine Macht und Wertigkeit in der Zeit des Wirtschaftswunders. Die Orientierung an Konsum und das Streben nach wirtschaftlicher Macht kommt dabei zur Sprache.
Die nicht bewältigte Vergangenheit ist ein weiterer, hier betrachteter Kritikpunkt. Die Wandlung ehemaliger Nazis zu Demokraten ist in diesem Roman ein ganz augenfälliger Angriffspunkt der deutschen Gesellschaft. Das Versäumnis, die nationalsozialistische Vergangenheit gründlich aufzuarbeiten, hat in manchen Kreisen der Gesellschaft zu großem Unmut geführt. Schließlich wurden manche wichtige Positionen in Wirtschaft, Verwaltung und Politik wieder von ehemaligen Nationalsozialisten besetzt, die sich dann als demokratische Bürger gaben. Die Frage nach Verantwortung und Mitschuld wurde verdrängt, als bestes Beispiel ist hier die Romanfigur „Frau Schnier“ zu nennen.
Unter Punkt Fünf kommt „ die Liebesbeziehung zwischen Ordnung und Moral“ zur Sprache. Darin wird der Druck der Ordnungsprinzipien von staatlicher und kirchlicher Seite auf die Liebesbeziehung von Mann und Frau thematisiert. Die Weigerung eines Individuums, sich ihnen nicht unterwerfen zu wollen, hat in diesem Roman letztlich eine Beziehung zum Scheitern gebracht.
Im 6. Punkt dieses Kapitels wird „Schnier“ als Kritiker seiner Gesellschaft untersucht. Seine Ansichten, seine Besonderheiten und seine Beziehungen zu Personen seiner Umgebung charakterisieren den Clown Hans Schnier, der sich als Kläger und Richter zugleich präsentiert. Des Weiteren wird in dem Kapitel der Clown auch als Objekt der Kritik betrachtet. Denn eigene persönliche Schwächen sind ebenso mitverantwortlich für ein Scheitern in beruflicher, finanzieller und persönlicher Hinsicht.
Das 4. Kapitel besteht aus den Reaktionen, der Literaturkritik und den Rezeptionen des Romans ab seinem Erscheinungsjahr und in den weiteren Jahren. Die vielschichtige im Roman enthaltene Gesellschaftskritik hatte folglich auch vielfältige Reaktionen und Kritik von verschiedener Seite zur Folge. Genau das war eine Besonderheit und gab dem Roman eine herausragende Bedeutung im Werk Bölls und auch in der deutschen Literatur.
Danach folgt eine Schlussfolgerung der ganzen Arbeit, die die Ergebnisse der Arbeit aufzeigt. Ganz am Ende folgt eine Liste wichtiger literarischen Quellen, die in dieser Arbeit benutzt wurden.
Das Wirtschaftswunder beförderte das Streben nach Geld und Konsum in den 50er und 60er Jahren und wurde nicht hinterfragt. Dadurch konnte eine politische Situation entstehen, die der Partei CDU eine lange Regierungsphase ermöglichte und dabei gleichzeitig die katholische Kirche hinter sich hatte.
Der Roman brachte heftige Reaktionen hervor und wurde kontrovers diskutiert. Mit dem Roman hat der Autor ein Werk geschaffen, das zwar heutzutage in der Bundesrepublik Deutschland an Aktualität verloren hat. Dennoch können andere Gesellschaften lernen, dass ein gesellschaftlicher oder politischer Neuanfang erst möglich wird, wenn Fehler der Vergangenheit aufgearbeitet werden. Darüber hinaus bewahrt sich die Kirche, egal welchen Glauben sie vertritt, nur dann ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie den Menschen und die Verbesserung seiner Lebensbedingungen in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen und Anstrengungen rückt. Sie sollte sich nicht von politischen Parteien beeinflussen und zu ihrem Diener machen lassen. Jedes Gesellschaftsmitglied hat als Individuum verschiedene Handlungsalternativen und sollte Verantwortung für sein Verhalten übernehmen.