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Abstract
Die Novelle „Der arme Spielmann“ wurde als Stoff dieser Arbeit ausgewӓhlt, weil Franz Grillparzer ein Dichter von hohem Rang ist, dessen Werke jedoch für lange Zeit vernachlӓssigt wurden. Zweitens die Satzgestaltung dieser Erzӓhlung stellt eine Besonderheit dar, in der sich zahlreiche grammatische Konstruktionen und Stilmittel verwendet werden, durch die die Satzgestaltung kompliziert wird und zur gleichen Zeit einzigartig erscheint.
Die vorliegende Arbeit setzte sich mit der Syntax (Satzbau) und dem Stil der Novelle „Der arme Spielmann“ von Grillparzer auseinander. Um den Analysegegenstand der Arbeit besser zu verstehen, wurden die grundlegenden syntaktischen und stilistischen Begriffe und Tendenzen geklӓrt. Als wesentliche Aspekte des syntaktischen Wandels im 19. Jahrhundert wurden der Satzrahmen, afinite Konstruktionen, Endstellung des Finitums in mehrgliedrigen Verbkonstruktionen, die differenzierte Verwendung des Pronomens es sowie die Entwicklung des Genitivs untersucht.
Im praktischen Teil der voliegenden Arbeit wurde eine Analyse der syntaktischen und stilistischen Besonderheiten in Grillparzers Text durchgeführt.
Die Analyse ergab, dass Grillparzers Text einige typische sprachliche Merkmale der Literatursprache des 19. Jahrhunderts aufweist, wie die Konstruktion mit unpersönlichen es, Gebrauch von afiniten Konstruktionen, Satzrahmen, Endstellung des Finitums im Nebensӓtzen und der hӓufige Gebrauch des Genitivs. Grammatische Eigenheiten, die eigentlich Fehler sind, tauchen bei Grillparzer hӓufig auf, wie Ellipsen, Kürzungen und Auslassungen, die hӓufig in der Novelle erschienen. Diese Aussparungen verursachen eine schwere Verstӓndlichkeit besonders bei Auslӓndern. Gelegentlich finden sich Sӓtze ohne Prӓdikat und allein stehende Nebensӓtze, die keinem Hauptsatz untergeordent sind und denen auch beim Hauptsatz vorangegangen ist, der durch Punkt getrennt ist. Die Bedeutung wird aus dem Kontext verstanden. Grillparzer fasst in einer Satzkonstruktion zusammen, was für das bessere Verstehen und die grammatische Korrektheit in mehreren Sӓtzen gesagt werden müssen. In „Der arme Spielmann“ vernachlӓssigte Grillparzer das finite Verb und beschӓftigte sich mit Konstruktionen wie Partizipien und Attributen, die in der Novelle dominieren. Dies gestaltet den individuellen dichterischen Sprachgebrauch Grillparzers und darin liegt die Eigentümlichkeit seines Satzbaus.