Search In this Thesis
   Search In this Thesis  
العنوان
Zur Schreibfertigkeit auf Niveau B2 in DaF-Lehrwerken
Eine kritische Studie in Bezug auf Textsortenkonzeptionen und Aufgabentypen /
المؤلف
Mostafa, Mariam Moustafa Rady.
هيئة الاعداد
باحث / Mariam Moustafa Rady Mostafa
مشرف / Amal Abdallah
مشرف / Christian Fandrych
مناقش / Helen Beshara
تاريخ النشر
2018.
عدد الصفحات
112p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
التعليم
تاريخ الإجازة
1/1/2018
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - الالمانى
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

from 112

from 112

Abstract

1.1 Einleitung
Während meiner Unterrichtspraktika sowohl in Ägypten als auch in Deutschland habe ich beobachtet, dass die Schreibfertigkeit eine untergeordnete Rolle im DaF-Unterricht spielt, obwohl die Lernenden viele Schwierigkeiten beim Schreiben haben. Diese Beobachtung war Motivation für eine genaue Auseinandersetzung mit der Fertigkeit „Schreiben“. Die Fertigkeit Schreiben ist die integrativste der vier Fertigkeiten (Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben), die im Unterricht am häufigsten abstrahiert wird (vgl. Bohn, 2001). Weitere Beobachtungen und Erfahrung über das Thema habe ich durch Gespräche mit Kollegen/-innen bekommen, die sich darüber einig sind, dass die Fertigkeit Schreiben eine wichtige Fertigkeit ist und gleichzeitig nicht genug Aufmerksamkeit erhält. Die Schreibaufgaben sind häufig nur als Hausaufgabe anzusehen. Auf diese Weise werden viele Aspekte bzw. Probleme beim Schreiben nicht behandelt, die von großer Relevanz für das Gelingen der Textproduktion sind. Die Behandlung von Texten sowohl auf der rezeptiven Ebene als auch auf der produktiven Ebene, ist m.E. der Kern der Fremdsprachenvermittlung. Diese Beschäftigung mit den Texten ist von großer Relevanz für den effektiven Spracherwerb.
In diesem Sinne scheint es wichtig tief ins Thema einzudringen, bzw. Untersuchungen in diesem Bereich durchzuführen. In meiner Untersuchung beschränke ich mich auf die produktive Fertigkeit „Schreiben“ und ihre Behandlung, bzw. Vermittlung in den Lehrwerken, die als wichtiges Instrument in dem Fremdsprachenunterricht gilt. Hierbei soll vor allem das stets damit verbundene Textsortenwissen genau betrachtet werden. Die geplante Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, anhand von Lehrwerken auf Niveau B2 die Vermittlung von Schreibfertigkeit, mit Fokus auf die Behandlung von Textsorten, zu untersuchen.
Ich habe mich dafür entschieden, mich mit dem Niveau B2 nach dem nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) zu beschäftigen, weil zu erwarten ist, dass die DaF-Studierenden auf diesem Niveau einen deutlichen Fortschritt, bzw. eine große Entwicklung bei dem Erwerb der Sprache gemacht haben. Bezüglich der Schreibfertigkeit bedeutet es, dass sie sich mit vielen Problemen des Schreibens (die Planung, das Produzieren von Texten...etc.), sowie mit unterschiedlichen Textsorten auseinandergesetzt haben. Darüber hinaus ist dieses Niveau für die DaF-Studierenden, die in dem deutschsprachigen Raum studieren wollen, notwendig.
Die masterarbeit gliedert sich in 6 Kapitel. Der theoretische Teil beschäftigt sich hauptsächlich mit den Konzepten und Zielen der Schreibfertigkeit und die Behandlung von den damit verbundenen Textsorten, sowie mit den Kriterien der Lehrwerkanalyse. Der praktische Teil widmet sich der Analyse von Schreibübungen aus den drei Lehrwerken, nach den erstellten Kriterien.
Im 1.Kapitel werden die Problemstellung, sowie die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit vorgestellt. Im 2.Kapitel geht es um die Bereiche Textsorten, es wird auf die Entwicklung der Textkompetenz im fremdsprachlichen Spracherwerb eingegangen. Das 3.Kapitel befasst sich mit den Grundlagen zur Schreibfertigkeit. Hierbei werden Modelle zur Textproduktion in der Fremdsprache vorgestellt, sowie theoretische Ansätze zur Vermittlung der Schreibfertigkeit im DaF-Unterricht. Das 4.Kapitel beschäftigt sich mit der Lehrwerkanalyse und dem Kriterienkatalog mit Berücksichtigung eines theoretischen Hintergrunds, das bedeutet, der Entwurf vom Kriterienkatalog wird vorgestellt. Im Kapitel 5 geht es um die Analyse der ausgewählten Lehrwerke. Zuerst wird ein allgemeiner Überblick über die Lehrwerke gegeben. Dann werden mit Hilfe des Kriterienkatalogs die Lehrwerke in Hinblick auf die Vermittlung der Schreibfertigkeit analysiert. Es bildet ebenfalls die Ergebnisse der Analyse und die didaktisch-methodischen Verbesserungsvorschläge für Erstellung der Schreibübungen in DaF-Lehrwerken ab. Abschließend wird in dem Fazit (Kapitel 6) ein umfassender Überblick über die ganze Arbeit dargestellt.
1.2 Problemstellung
Obwohl das Thema „Schreiben“ in der Theorie und in vielen Untersuchungen behandelt wird, findet es in den Lehrwerken nicht ausreichend Berücksichtigung. Zudem wird davon ausgegangen, dass die textsortenspezifischen Merkmale wenig berücksichtigt sind, daher ist eine Weiterentwicklung im Umgang mit authentischen Textsorten in Lehrwerken gewünscht.
Die Forschungsfrage soll daher lauten:
Wie wird Schreibfertigkeit auf Niveau B2 in DaF-Lehrwerken dargestellt?
Teilfragen sind dabei:
Welche Textsorten werden in Verbindung mit der Schreibfertigkeit in den Lehrwerken behandelt? Und mit welchem Ziel?
Wie werden die textsortenspezifischen Merkmale in Verbindung mit der Schreibfertigkeit berücksichtigt?
Wird Schreiben als Prozess vermittelt und welche Teilprozesse werden dabei behandelt?
Welche didaktisch-methodischen Verbesserungen sind im Lichte des erstellten Kriterienkatalogs vorzuschlagen?
1.3 Stand der Forschung
Die Fertigkeit Schreiben ist die integrativste der vier Fertigkeiten, die im Unterricht am häufigsten abstrahiert wird (vgl. Bohn, 2001). Schreiben hat in der Fremdsprachendidaktik Diskussion lange Zeit einen untergeordneten Stellenwert eingenommen. In den 90er Jahren hat das Schreiben sowohl in der Erstsprache, als auch in der Fremdsprachen Didaktik, mehr an Interesse gewonnen. Seit den 80er Jahren hat sich die Schreibforschung stark mit den Prozessen des Schreibens auseinandergesetzt. In dieser Phase wurde das Produkt nicht mehr in den Mittelpunkt gestellt (vgl. Sieber, 2003). Produktives Schreiben wurde als hochkomplexer Prozess definiert, dessen Beherrschung als Voraussetzung für ein erfolgreiches Schreibprodukt angesehen wird (vgl. Schmidt, 2005). Durch den Prozessansatz ist die Schwierigkeit von Schreibaufgaben reduzierbar, indem der Prozess der Texterstellung offen gelegt wird (vgl. Portmann: 1991). Diese Heraushebung von den Teilaufgaben unterstützt die Schreibentwicklung (vgl. Portmann: 2005). Einen ganz wichtigen Bezugspunkt stellen die Schreibmodelle dar. Zwei Schreibmodelle sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung: das von Flower& Hayes 1980 entwickelte Schreibmodell und das Schreibmodell von Börner 1989, das auf das Modell von Flower& Hayes 1980 gegründet wurde, um die Spezifika der Fremdsprachenvermittlung zu verdeutlichen.
Bei den Entwicklungsmodellen des Schreibens wird die Entwicklungsdimension von Textsorten vernachlässigt (vgl. Feilke: 2003), obwohl das Textsortenwissen eine große Bedeutung bei der Entwicklung von Schreibfertigkeit hat, indem es die Planung des Schreibens stützen kann (vgl. Feilke 2005). Aus der Wichtigkeit des Textsortenwissens für die Sprachentwicklung ist es notwendig für Schreibdidaktik, Schreibkreativität und Prozessorientierung mit Form- und Produktorientierung zu verbinden. Trotzdem nutzen viele textsortenorientierte Lehrwerke die textsortenspezifischen und funktional relevanten Eigenschaften von Texten nicht (vgl. Fandrych, Thurmair: 2011, Sieber: 2003). Textsortenkompetenz stellt nach Thurmair einen wichtigen Teil der Sprachkompetenz dar. Daher ist es legitim, Textsorten als Gegenstand des Fremdsprachenunterrichts zu betrachten. Textsortenkompetenz umfasst sowohl produktive, als auch rezeptive Kompetenz, d.h. Textsorten stellen einen ganz wichtigen Bezugspunkt in der Vermittlung von produktiven und rezeptiven Fertigkeiten dar. Anhand von passenden Textsorten und dem authentischen Umgang damit, können die einzelnen Fertigkeiten trainiert werden.
Im ägyptischen Kontext wurden einige wissenschaftlichen Arbeiten in Bezug auf die Schreibfertigkeit durchgeführt, die aber andere Schwerpunkte haben als die vorliegende Arbeit. Die erste Arbeit von Abdallah (1999) stellt das Ziel, einen Beitrag zur Entwicklung des Schreibens durch die Realisierung eines vorgeschlagenen Lehrprogramms bei den ägyptischen Schülern der Oberschule zu leisten. Das vorgeschlagene Lehrprogramm umfasst drei Textsorten: Postkarte, Brief und Beschreibung. Die zweite Arbeit von Kinawi (2010) befasst sich mit Prinzipien bei der Entwicklung von Lehrwerken für das Fach Deutsch als zweite Fremdsprache an der ägyptischen Oberschule unter Berücksichtigung der Schreibkompetenz. Die dritte Arbeit von Emad Eldin (2014) untersucht die Effizienz einiger sprachlichen Aktivitäten zur Entwicklung der Schreibfertigkeit im DaF-Unterricht an der Oberschule. Die vierte Arbeit von Yehia (2015) beschäftigt sich mit der Entwicklung des funktionalen Schreibens bei dem Lehrer-Studenten an der deutschen Abteilung im Lichte der Niveaubeschreibungen an der Pädagogischen Fakultät/ Ain Shams Universität.
1.4 Gegenstand der Forschung
Gegenstand des hier vorgestellten Forschungsvorhabens ist die Lehrwerksanalyse von DaF-Lehrwerken auf Niveau B2 für Erwachsene: „Ziel“, „Studio d“, „Sicher!“. Dabei werden Lehrwerke analysiert, welche einerseits in einem deutschsprachigen, bzw. europäischen Kontext entstanden sind und andererseits in einem ägyptischen, bzw. arabischsprachigen Kontext im Unterricht eingesetzt werden. Bei der Untersuchung werden das Kursbuch, das Arbeitsbuch und das Lehrerhandbuch mit einbezogen.
In meiner Untersuchung beschränke ich mich auf die produktive Fertigkeit „Schreiben“ und seine Behandlung, bzw. Vermittlung in den Lehrwerken. Hierbei soll vor allem das stets damit verbundene Textsortenwissen genau betrachtet werden